Der Verein
gegründet 1905
Chronologie
1905: Gründungsjahr der „Atteltaler" Grafing
Fritz Handwerker traf bei seiner Arbeit als Bahnangestellter in Tegernsee, Hausham und Vagen auf junge Leute, die den Schuhplattler lernten. Seine Begeisterung übertrug sich zuhause in Grafing auf eine kleine Gruppe von Burschen, die sich fortan regelmäßig mittwochs und samstags beim „Stanglwirt" in Oxing an der Mühlenstraße, zum Schuhplatteln traf. Stetig wuchs die Gruppe an Mitgliedern und auch die Öffentlichkeit interessierte sich für das gesellige Zusammentreffen bei Tanz und Musik. Dies war der Ursprung des späteren Trachtenvereins GTEV Atteltaler Grafing. Jedoch gab es auch Widerstände seitens der Kirche und Befürchtungen seitens der Eltern von den durchaus interessierten jungen Madeln. Der Name „Attel-taler" stammt vom Bach Attel ab, der nahe dem Stanglwirt durch die Zusammenführung von Urtel und Wieshamer Bach entsteht.
1908: Die erste Vereinsstandarte
Neben der Anschaffung einer einheitlichen Tracht war es ein großes Anlie-gen, eine eigene Fahne zu besitzen. Da dafür kein Geld vorhanden war, ließ der Herbergsvater Kaspar Stangl auf eigene Kosten eine schöne Standarte anfertigen. Als Patenverein wurde der Trachtenverein Zorneding gebeten.
Im Juni 1908 in Grafing kamen elf Brudervereine zusammen, um dieses Ereignis gebührend zu feiern. Bereits 1909 hatte der Verein 44 Mitglieder.
1910: Veranstaltungen der Atteltaler
Am Faschingsdienstag, den 8. Februar 1910, hielten die Atteltaler eine Bet-telhochzeit ab. Die Brauerei Wild und Schlederer stiftete 100 Liter Freibier und die Metzgerei Scheidhammer das Hochzeitsmahl für die Trachtler. Bei der Bürgerschaft kam dieses Ereignis gut an. Damit hatten die Atteltaler endgültig ihren Platz in der Grafinger Gesellschaft gefunden. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurde, neben den Plattlerproben, jährlich der Trachtenball, eine Weihnachtsfeier und ein Stiftungsfest abgehalten.
1910: Beitritt zum Gauverband I
Im Jahr 1910 beschlossen die Grafinger Trachtler, dem Gauverband I beizutreten, was am 17. Apri 1910 auch geschah.
1914: Der Erste Weltkrieg
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs zogen wie überall die besten Männer ins Feld, viele kamen nicht in ihre Heimat zurück. Das Vereinsleben kam zum Erliegen und ruhte etliche Jahre.
1923: Wiederaufnahme der Vereinsaktivitäten
Erst am 23. Mai 1923 erweckten 21 alte und neue Kameraden den Verein wieder zum Leben. Ab diesem Zeitpunkt wird zwischen aktiven und passiven Mitgliedern unterschieden, bis dahin gab es nur Aktive.
1929: Der „männliche" Aufschwung
Neuen Aufschwung erfuhr der Verein im Frühjahr 1929, als eine 15 Mann starke Plattlergruppe auf die Füße gestellt wurde. Dirndl wurden damals in den Verein nicht aufgenommen. Auch über Grafing hinaus waren die Atteltaler sehr aktiv und beteiligten sich beim großen Trachtenaufmarsch 1930 in Rosenheim, bei Fahnenweihen und Jubiläen von Nachbar- und Brudervereinen. Auch beim großen Trachtenaufmarsch im Oktober 1933 in München waren sie vertreten.
1929-1934: Das erste Vereinsheim an der Mühlenstraße - die erste Alm
Schon 1929 beschlossen einige tatkräftige Kameraden an der Mühlenstraße unterhalb des Heckerl-Anwesens, auf dem Grundstück des Oswald Toni, eine kleine Alm zu errichten. Es war mehr ein Sommerhäusl, welches am 1. Mai 1934 feierlich eingeweiht wurde.
1935: Das zweite Vereinsheim an der Rotter Straße - die "neue" Alm
Mit dem Grundstück auf der Anlage am Luzeiner Berg (an der Rotter Straße 35) war der geeignete Platz für ein neues und größeres Vereinsheim schnell gefunden. Der Baustart erfolgte 1934 und bereits am 16. Juni 1935 fand die Einweihungsfeier statt. Dies war zugleich das erste Almfest, das bis heute jährlich abgehalten wird.
Zulassung weiblicher Mitglieder
in der Generalversammlung am 6. Juli 1935 fassten die Grafinger Trachtler den Beschluss, ab sofort auch Frauen in den Verein aufzunehmen. der Verein wuchs sogleich um zehn weibliche Mitglieder.
Übergang der Standarte in den Vereinsbesitz
Im gleichen Jahr ging die Standarte, die Kasper Stangl finanziert und erworben hatte, mittels Stiftung in den Verein über.
1935 - Erste Theateraufführung
Erstmals in der Vereinsgeschichte brachten 19 Mitglieder 1935 ein Theaterstücl, den "Gangerl von Berchtesgaden", in der Grafinger Turnhalle zur Aufführung.
1937 - Der Erste Maibaum
Erstmals wurde in Grafing ein Maibaum "vom Weilhammer" in der Bahnhofstraße aufgestellt. Die Atteltaler stellten den 32 Meter hohen Maibaum auf, die zugehörigen Zunfttafeln stammten von Toni Oswald.
1939: Ausrichtung des Kreistrachtenfests
Ein Weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Atteltaler war das Kreistrachtenfest mit Trachtenumzug am 9. Juli 1939 in Grafing.
1939 - 1945: Der Zweite Weltkrieg
Mit Kriegsbeginn im Herbst 1939 war das Kreistrachten-fest für längere Zeit die letzte große Festlichkeit. Von den Atteltaler-Männern musste die Hälfte sofort ins Feld ziehen. Zu diesem Zeitpunkt waren 20 Dirndl und 60 Burschen im Verein aktiv. Nur circa die Hälfte der Vereinsmitglieder ist aus dem Krieg zurückgekehrt.
1946: Wiederaufnahme des Vereinslebens im Heckerkeller
1946 genehmigte die Besatzungsmacht die Wiederaufnahme der Vereinsarbeit und der GTEV Atteltaler Grafing unter Vorstand Leonhard Huber, dem „Thoma-Hardl" aus Traxl, zu neuem Leben. Das Gasthaus Heckerkeller wurde zum Vereinsheim. Die „Atteltaler Alm" stand dem Verein erst in den frühen 50er Jahren wieder zur Verfügung.
1950: Der zweite Maibaum
Der neue Standort fand sich vorm Heckerkeller.
Wechsel der Zughörigkeit zum Bayerischen Inngau-Trachtenverband
In der außerordentlichen Generalversammlung vom 7. Oktober 1950wurde einstimmig der Beschluss zum Wechsel vom Gauverband I zum Bayerischen Inngau-Trachtenverband gefasst. Am 18. März 1951 erfolgte der offizielle Übertritt.
1951: Die erste Vereinsfahne
Unter Vorstand Florian Kittl sollte nun endlich der schon lange bestehende Wunsch nach einer eigenen Vereinsfahne umgesetzt werden. Die getreute Mannschaft, die Brüder Schorsch und Franz Grabmaier, Seppp Ueblacker, Sepp Angermeier, Gidi Kaiser, Gidi Eberl, Baptist Lindner, Michl Höcherl aus Pullenhofen, Toni Oswald, Oskar Höfer, Sepp Feldmann (Sägschmid), Kassier Hans Kießling, Schriftführerin Evi Popp und etliche andere unterstützten Kittl dabei. Trotz leerer Vereinskasse konnte die ansehnliche Summe von rund 3.000 DM zur Finanzierung der neuen Fahne inkl. Bänder organisiert werden. Am 22. Juli 1951 gibt das große Vorhaben mit der Fahnenweihe durch Pfarrer Hunklinger in Erfüllung. Patenverein war der Heimat- und Volkstrachtenverein von 1886 Miesbach. Die Feierlichkeiten zur Fahnenweihe 1951 stellten das erste große Heimatfest nach dem Krieg dar und blieb folglich auch in bester Erinnerung bei der Bevölkerung.
1952: Übernahme Patenschaft – Fahne der Voglbergler Straußdorf
Aufnahme des GTEV Atteltaler Grafing in das Vereinsregister des Amtsgericht Ebersberg
1953: Östliche Erweiterung der Alm
1954 Übernahme Patenschaft - Innperle Wasserburg
Gründung der Theatergruppe der Atteltaler Grafing
Die Gründung erfolgte durch Sepp Übelacker, gefolgt von Sepp Schilder und Erhard Größl. Heute wird die Theatergruppe vom Brauchtumswart Alois Stockinger geleitet.
1956: Erste Ausrichtung des Inngau-Trachtenfests in Grafing
Der Grafinger Verein übernahm zum ersten Mal die Ausrichtung des Inngau-Trachtenfests vom 7. bis 8. Juli 1956. Die Festtage bestanden aus Heimatabend im Grandauer-Keller und Festmesse am Sonntag auf dem Almgrundstück. Am Festzug nahmen 50 Trachtenvereine und ein Dut-zend Musikkapellen teil.
1957: Übernahme Patenschaft – Eghalanda Gmoi Grafing
1958 Bau eines Truhenwagens
Für die Teilnahme an der Leonhardifahrt wurde durch Mitglieder ein vereinseigener Truhenwagen erbaut. Die Bemalung der Truhe wie auch des Vereinstaferls stammt von Sepp Übelacker.
1966: Der dritte Maibaum
Nächster und bis heute genutzter Standort wird zum ersten Mal der Platz vor der Leonhardi-Kirche. Die Zunfttafeln stammten von Eugen Groß und Sepp Schilder.
1970: 65-jähriges Bestehen der Atteltaler Grafing
1977: Der vierte Maibaum
Richard Sixt setzte seine Idee für neue Tafeln aus Blech eigenhändig um. Sepp Schilder übernahm deren Behandlung sowie die Bemalung der Zunfttafeln. Nach weiteren Aufstellungen in den Jahren 1984, 1990, 1996, 2001, 2007, 2012 und 2017 und bis heute erfolgt das Aufstellen durch den Trachtenverein auf traditionelle Art und Weise.
1979: Erweiterung des Vereinsheims an der Rotter Straße
Im Herbst 1979 erfolgte eine weitere Vergrößerung des Vereinsheims. Unter Vorstand Toni Stürzer entstanden durch reine Eigenleistung die so notwendigen sanitären Anlagen in einem südlichen Anbau. Bereits zur Weihnachtsfeier wurden sie fertiggestellt.
1980: Zweite Ausrichtung des Inngau-Trachtenfests in Grafing und 75-jähriges Bestehen
Ebenfalls unter Vorstand Toni Stürzer bekamen die Atteltaler die Ausrichtung des Inngau-Trachtenfests zugesprochen, das sie zusammen mit dem 75-jährigen Vereinsbestehen am 12. und 13. Juli 1980 feierten. Die Festleitung hatte Sepp Thurnhuber.
1982 & 1986: Grundlegende Erneuerung des Vereinsheims an der Rotter Straße
Zur Erhaltung des Vereinsheimes erhielt der Ursprungsbau der Alm, der 1935 als reiner Holzbau mit Bretterverschlag und Verputz erstellt wurde, eine grundlegende Erneuerung. Das zugige Holzbauwerk wurde 1982 an der Nordseite und 1986 an der Süd- und Westseite durch massives Mauerwerk ersetzt.
1983 Übernahme der Partnerschaft für die Inntaler Rott am Inn
1985: 80-jähriges Gründungsfest der Atteltaler Grafing
Die Atteltaler feierten das 80-jährige Gründungsfest mit den Landkreis-und Patenvereinen im Grafinger Eisstadion.
1988: 100. Geburtstag des Gründungs- und Ehrenmitglieds Marinus Keller am 16. Juli 1988
1994: Dritte Ausrichtung des Inngau-Trachtenfests in Grafing
Unter Vorstand und Festleiter Peter Stahhuber erhielten die Atteltaler den Zuschlag für das 1994er Gaufest des Bayer. Inngau-Trachtenverbandes. Das Programm beinhaltete den Gauheimatabend am 9. Juli 1994, am Sonntag die Festmesse, den Umzug sowie das Gaupreisplatteln am 17. Juli 1994.
Restaurierung der Vereinsfahne von 1951
2000-2001: Dritte Erweiterung des Vereinsheims und Verlängerung des Erbpachtvertrags
Bereits unter Vorstand Peter Stahhuber wurde eine erhebliche Erweiterung des Vereinsheims geplant und von seinem Nachfolger Baptist Lindner abgeschlossen. Dabei wurde die Atteltaler Alm nach Norden hin mit einem Übungs- und Veranstaltungsraum erweitert und unterkellert. Die Hebfeier fand am 15. August 2001 statt, die Fertigstellung des Almanbaus erfolgte im Frühjahr 2001, die Einweihungsfeier dann am 10. November 2002. Anlässlich dieses Bauvorhabens wurde der Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt Grafing für das Almgrundstück erneuert.
2005: Vierte Ausrichtung des Inngau -Trachtenfests in Grafing und 100. Gründungsfest
Die Festtage des Bayerischen Inngau-Trachtenverbands fanden am 9. und 10. Juli 2005 mit Vorstand und Festleiter Baptist Lindner auf dem Wildbräugelände statt. Der Ablauf wurde für die 5000 Trachtlerinnen und Trachtlern an das Regenwetter angepasst, was der Stimmung keinen Abbruch tat.
2005: Ein Feldkreuz zum 100. Geburtstag
Anlässlich dieses Jubiläums der Atteltaler wurde für den Altar ein Feldkreuz von Vereinsmitglied und Schreiner Hans Greithanner gefertigt. Das Holz für die Kreuzrückwand besteht aus 18 Holzarten. Das Holz für die Kreuzbalken, Eichenholz, stiftete der 1. Vorstand der Atteltaler, Baptist Lindner. Die Christusfigur wurde vom Bildhauer Martin Landinger aus Hohenthann geschnitzt und von den Familien Lindner und Krapichler gestiftet. Die Weihe übernahm Stadtpfarrer Herrmann Schlicker am 11. September 2005 auf dem Almgelände.
2008: Ersatz der verschlissenen Standarte
Der Stoff der 100 Jahre alten Standarte war brüchig geworden. Eine Beurteilung ergab, dass eine Wiederherstellung zum Gebrauch nicht möglich war. Unter Leitung von Vorstand Baptist Lindner wurde im Frühjahr 2008 ein maßgenaues Duplikat angefertigt. Im Rahmen eines Festheimat-abends am 4. Oktober 2008 wurde die Standarte unter Anwesenheit von Kartellvereinen, Patenvereinen, Gauvorstandschaft und Grafinger Stadträten sowie Vereinsvorständen geweiht.
2009: Gaufest bei unserem Patenverein Bairer Winkler. am 12. Juli 2009
2011: Erster Almkirta
Vorstand Hans Beranek rief am 17. Oktober 2011 eine neue Tradition ins Leben. Die Atteltaler laden seitdem am Kirchweih-Montag zum Almkirta mit Kirta-Hutschn, Musik und den üblichen kulinarischen Köstlichkeiten ins Vereinsheim an der Rotter Straße 35.
2018: Erneuerung der sanitären Anlagen auf der Alm
Unter Vorstand Alois Stockinger erfolgte die Modernisierung der sanitären Anlagen. Ein großer Dank gilt den Vereinsmitgliedern für den unermüdlichen Einsatz und viele Stunden harter Arbeit sowie den zahlreichen und großzügigen Spendern.
2020 - 2022: Das Corona-Virus schränkt Vereinsaktivität ein
Versammlungstermine wie auch die Probentermine mussten mehrmals und über teilweise längere Zeiträume entfallen.
2022: Neuanschaffung der Vereinsfahne und Fahnenweihe
Die 70 Jahre alte, vor Jahren bereits reparierte Fahne, wies diverse Schäden auf. Unter Vorstand Alois Stockinger wurde 2020 eine Neuanschaffung anstatt einer Reparaturlösung beschlossen. Die Herstellung erfolgte durch die Fahnenstickerei Jaeschke in Engelsberg. Die Motive orientieren sich zum Teil an der bisherigen Fahne. Zur Finanzierung der neuen Fahne konnten zahlreiche Sponsoren gefunden werden.
Das Festprogramm anlässlich der Fahnenweihe findet vom 24. bis 27. Juni 2022 mit Bieranstich, Heimatabend, Festtag mit Fahnenweihe, Festzug und abschließendem Kesselfleischessen statt. Der 2. Vorstand Hermann Holzmann hat die Festleitung für die Veranstaltung übernommen.
Wenn ihr mich sucht,
dann sucht mich in euren Herzen.
Wenn ihr mich dort findet,
dann lebe ich
in euch weiter.
Im Gedenken an unsere gefallenen und verstorbenen Vereinsmitglieder.
G.T.E.V. Atteltaler Grafing e.V.
Rotter Straße 35, 85567 Grafing
1. Vorstand - Marianne Stahhuber
E-Mail: 1.vorstand@atteltaler-grafing.de
2. Vorstand - Martin Krapichler j.
E-Mail: 2.vorstand@atteltaler-grafing.de